Interview Andrea Herrfurth

Der Anfang

Andrea Herrfurth

Wie sind Sie zu »Plan haben« gekommen?
Ich habe Karin Petersen-Nißen aus der Lenkungsgruppe von »Plan haben« im Jahr 2003 bei einer Veranstaltung (Papies in die Kitas) kennen gelernt. Wir sind sehr schnell ins Gespräch über ehrenamtliche Arbeiten gekommen. Letztendlich hat sie mich dann zu einem »Plan haben« Treffen eingeladen.

Was war der Anreiz (Motivation) für Sie bei »Plan haben« mitzumachen?
Ich wollte immer gerne ein Projekt mit meiner Arbeit ehrenamtlich unterstützen. Das Projekt »Plan haben« war für mich in seiner ganzen Form schlüssig. Spannend an der ganzen Sache war auch, dass man hier nicht nur im Hintergrund agiert, sondern direkt durch den Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen in das Projekt eingebunden wird.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie Ihr Patenkind bekommen/gefunden haben?
Ich habe ca. ein halbes Jahr regelmäßig an den Treffen teilgenommen, bis ich im Frühjahr 2004 mein Patenkind kennengelernt habe.

Haben Sie die Partnerschaft alleine oder mit Ihrem Partner übernommen?
Die Partnerschaft habe ich alleine übernommen.

Die Patenschaft

Wie verlief die Anfangszeit Ihrer Patenschaft?
Wir haben uns einmal die Woche gleich nach der Schule getroffen und sind in der ersten Zeit nur in Schleswig spazieren gegangen. Mein Patenkind - ein Mädchen, damals 12 Jahre alt - hatte viel zu erzählen und nebenbei haben wir einige schöne Ecken in Schleswig entdeckt.

Wie hat sich die Patenschaft entwickelt?
Nach gut einen ¾ Jahr spazieren gehen, durfte mein Patenkind mit zu uns nach Hause. Wir haben zusammen Mittagessen gekocht, viel geredet und sind natürlich weiter viel draußen gewesen. Wir haben unseren Spaziergangsradius dann auch auf die Umgebung von Schleswig ausgeweitet.
Im Laufe der Zeit ist die Beziehung so eng geworden, dass mein Patenkind sozusagen schon mit zur Familie gehört. Sie ist bei Familienfeiern dabei und auch wir sind bei ihr regelmäßig eingeladen. Sie versteht sich außerdem bestens mit meinem Mann.

Haben Sie sich eventuell sogar öfter als einmal die Woche getroffen?
Wir hatten grundsätzlich einen festen Nachmittag in der Woche, an dem wir uns getroffen haben. Nach ca. 2 Jahren ist mein Patenkind gut 30 km weiter weg gezogen, hier haben wir uns dann manchmal auch nur alle 2 Wochen gesehen. Die Abstände der Treffen sind im Laufe der Zeit – parallel zu Ihrem Erwachsenwerden größer geworden. Seit ca. 1,5 Jahren haben wir keine regelmäßigen Treffen mehr, da sie diese nicht mehr benötigt. Wir treffen uns jetzt mit ihr und ihrem Freund immer wieder mal wie Freunde zum Ausgehen, Essen gehen oder anderes …

Konnte Ihr Patenkind Ihnen auch etwas mit auf den Weg geben?

  • die Sicht auf viele Dinge aus Jugendlichen Augen
  • viele „FreuTermine“ mit viel Spaß
  • das Gefühl gebraucht zu werden
  • viel Bewegung durch das ganze Spazierengehen
  • Abstand vom eigenen Stress
  • Freundschaft

Gab es persönliche Erfolge für das Patenkind? (z.B. Vermittlung einer Ausbildungsstelle etc.)
Mein Patenkind ist heute fast 19 Jahre alt und macht bald ihr Abitur mit einem zurzeit sehr guten Notenschnitt. Sie hat viele Ziele im Leben und wird ganz sicher ihren Weg gehen, zumal sie weis, dass wir immer für sie da sind.

Die Patentreffen/ gespräche

Wie haben Ihnen die Patengespräche weitergeholfen?
Die Patengespräche finde ich sehr wichtig, gerade in der Anfangszeit, da man bei einigen Themen oft sehr unsicher ist, wie man damit umgehen soll. Außerdem ist die Teilnahme auch schon sehr interessant, bevor man überhaupt selbst eine Patenschaft eingeht, um sich ein Bild vom ganzen Ablauf zu machen.

Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Lenkungsgruppe und die anderen Paten?
Sämtliche Fragen und Probleme werden auf kurzem Weg gelöst, man hat immer einen Ansprechpartner und fühlt ich nicht alleine gelassen. Der Austausch mit den anderen Paten hat viel Spaß gemacht. Überhaupt ist im Laufe der Zeit eine sehr nette Gruppe entstanden. Die regelmäßigen Treffen sind sicher gerade in der Anfangszeit eine Motivation für die Teilnahme am Projekt.

Haben Sie auch an den Sitzungen teilgenommen, obwohl Sie in keiner aktiven Patenschaft waren? Und was haben Sie dort als hilfreich erlebt?
Wie bereits gesagt, habe ich ca. das erste halbe Jahr an den Treffen regelmäßig teilgenommen, obwohl ich noch keine Patenschaft hatte. Gerade diese Treffen haben bei mir den Wunsch zur Übernahme einer Patenschaft gestärkt.

Nach der Patenschaft

Wie lange währte die Patenschaft?
Aktiv hat die Patenschaft ca. 4,5 Jahre gedauert – die Freundschaft besteht immer noch. Man kann, glaube ich keinen Menschen so intensiv in sein Leben lassen und dann wieder loslassen!

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